Es ist manchmal zum sprichwörtlichen „Mäusemelken“, wenn man als Außenstehender einer öffentlichen Gemeinderatssitzung beiwohnt, in der eine öffentliche Dienstleistung wie zum Beispiel die Kinderbetreuung (Maison Relais) zu Gunsten der ach so günstigen „staatlich konventionierten Anbietern“ von kommunalen Volksvertretern beschlossen wird.
So geschehen gestern in Kopstal, wo insgesamt 24 Kolleginnen und Kollegen mit einem sogenannten sicheren und nicht schlecht bezahlten Job im öffentlichen Dienst „mir nichts dir nichts“ unter ihrem Hintern wegrationalisiert wurden. Jedenfalls ließ sich der Schöffenrat vom Gemeinderat ein mehrheitliches Mandat geben, mit verschiedenen privaten Anbietern in Verhandlungen zu treten. Der allgemeine Tenor lautete hier: Die Verwaltung der „Maison Relais“ sei einfach zu zeitintensiv !?
Die reichlich unprofessionellen und nicht an der Sache orientierten Diskussionen innerhalb des Rates stoßen uns hierbei besonders sauer auf. So war zum Beispiel der Bürgermeister „live“ innerhalb der Sitzung der Meinung, Privatisierung würde die Gemeinde sicherlich günstiger kommen, wogegen ein Schöffe, man höre, feststellte, dass dies auf keinen Fall der Fall sein wird. Die Mär, dass Private sowieso alles billiger machen, scheint also auch hier nicht mehr ganz so verbreitet zu sein.
Auch wurde eine von den Kolleginnen du Kollegen vor Ort organisierte Unterschriftensammlung „Petition“ gegen die geplante Privatisierung klammheimlich und einfach vom Rat ignoriert, obwohl diese innerhalb von nur zwei Tagen von über 260 Bürgern und Eltern der Gemeinde Kopstal unterstützt wurde ...
Es lagen auch keine konkreten Finanz- und Personalbedarfsberechnungen vor. Das Einzige was zu hören war, also faktisch nicht nachvollziehbar, war ein immerwährendes Stöhnen, dass man es leid sei sich andauernd zeitaufwendigen Einstellungsgesprächen zu stellen. Auch frage man sich, was eigentlich fachlich pädagogisch innerhalb der „Maison Relais“ geschehe, „man“ höre ja so manches…?!
Als Vertreter des Gemeindepersonals macht uns diese wurstige Herangehensweise der kommunalen Autoritäten insbesondere deshalb so wütend, da hier ohne den geringsten Skrupel, Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst zerstört werden, dies mit dem lapidaren Vermerk: „man habe keine Zeit sich damit auseinander zu setzen“. Die Volksvertreter geben lieber die gesamte Kontrolle der öffentlichen Verwaltung an externe private Träger ab, die überdies Geld damit verdienen müssen. Dieser Träger soll sich dann doch bitte mit dem Personal herumschlagen und sich um die nötige Integration zwischen Schule und Maison Relais kümmern usw …
Neben den Verwaltungs-, Finanz- und technischen Dienstleistungen, gehören unserer Ansicht nach die sozialen (Kinder, Jugend und Alter) und kulturellen Dienstleistungen ebenfalls zum Aufgabenbereich der Gemeinden. Nur so ist kommunale Integration auf allen Ebenen umsetzbar.
Bedauerlicherweise ist die Gemeinde Kopstal nicht die einzige Gemeinde, die so vorgeht. Sicherlich bräuchten die Gemeinden auch mehr finanzielle und logistische Unterstützung seitens des Staates. Hier liegt vieles im Argen. Als FGFC werden wir uns nun dem gesamten Themenbereich annehmen und alsbald ganz konkrete öffentliche Fragen aufwerfen.
Eine solche Herangehensweise wie in Kopstal, nach dem Motto „Aus den Augen aus dem Sinn !?“ werden wir zukünftig jedoch mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln anprangern.
Mitgeteilt von der FGFC-Exekutive
Freitag, den 4. Mai 2018
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