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Rentenmauer" in Luxemburg?

23.05.2023

Die Debatte, die plötzlich wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist, wirft auch fundamentale Fragen nach der Übernahme von Verantwortung bei Politik, Patronat und den Gewerkschaften auf. Populismus, um Stimmen und Zuspruch zu sichern, dürfen die Debatte nicht vor sich hintreiben. Die Suche nach Lösungen muss im Mittelpunkt stehen.

Der Rückblick auf das Jahr 1998, als trotz Streik und massivem Druck die Renten im öffentlichen Dienst zum Nachteil geändert wurden, sollte denjenigen, die Straßenproteste als Lösungsansatz planen, als Warnung dienen. Besonders beunruhigend ist die Erinnerung der FGFC an die Häme mancher Gewerkschaften, die scheinbar mit Genugtuung die Rentenbeschränkungen im öffentlichen Dienst am Fernseher verfolgten, anstatt Solidarität zu zeigen.

Es ist jetzt an der Zeit, die Fakten ungeschönt zu betrachten und nach einer umfassenden nationalen Lösung zu suchen.

Die aktuellen Presseartikel mögen interessante Informationen und Vergleiche mit anderen Staaten bieten, aber es fehlt die Berücksichtigung mehrerer Punkte:

  • Auswirkungen von privaten Langzeitkrediten ins Rentenalter hinein und möglichen zukünftigen reduzierten Renten.
  • Die Invalidenrenten sind bereits heute bedenklich gering und nicht nur Alleinstehende kämpfen mit finanziellen Herausforderungen.
  • Das massive Rekrutieren von « Salariés intellectuels » anstelle von Beamten im Gemeindesektor hat potenziell katastrophale Auswirkungen auf die Rentenkasse der Gemeindebediensteten (CPFEC). Eine umfassende Analyse ist notwendig, um die exakten negativen Konsequenzen zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um diesen entgegenzuwirken.
  • Die Überlegung zur Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit einer nationalen Lösung für private Zusatzrenten beinhaltet die Notwendigkeit, sozioökonomische Faktoren, steuerliche Auswirkungen sowie individuelle Bedürfnisse und Chancengerechtigkeit angemessen zu berücksichtigen.

Eine zentrale Frage bleibt: Wie und von wem werden die Rentengelder verwaltet, und wohin fließen die Investitionen? Die fehlende Transparenz in diesem Bereich wirft berechtigte Zweifel auf und muss einer kritischen Analyse unterzogen werden.

Die Offenlegung dieser Informationen ist nicht nur im Interesse aller Beitragszahler, sondern ein entscheidender Schritt in Richtung verantwortungsbewusster und transparenter Verwaltung öffentlicher Gelder. Es fehlt nicht nur an finanzieller Transparenz, sondern auch an einer schonungslosen Darlegung aller sozialen Komponenten wie zum Beispiel, den absehbaren Defiziten im Gesundheitswesen.

Die FGFC betont, dass auch im Gesundheitswesen und bei der Gesundheitskasse eine ehrliche Bestandsaufnahme notwendig ist. Sollten hier Einschnitte erforderlich sein, wird es nicht nur für Rentner, sondern für die gesamte Bevölkerung eine Herausforderung.

Veränderungen grundsätzlich ablehnen und Bedenken als Panikmache abtun ist kontraproduktiv. Transparentes, faktenorientiertes und konsequentes Handeln sind notwendig, um die "Rentenmauer" zu überwinden und den gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinsam zu begegnen. 

Mitgeteilt von der FGFC-Exekutive

 

Im Jahr 1998 wurde die 5/6-Rente für sämtliche Angestellte im öffentlichen Dienst abgeschafft. Um es einfacher auszudrücken: Vorher wurde das letzte Gehalt als Grundlage für die Rentenberechnung verwendet. Seit dem 1. Januar 1999 erfolgt die Rentenberechnung für alle neu eingestellten Mitarbeiter im öffentlichen Dienst genauso wie für alle Arbeitnehmer in Luxemburg. Diese Berechnung basiert auf den während der Dienstzeit geleisteten Einzahlungen in die Rentenkasse.  Ab dem Jahr 2040 wird wohl der letzte Angestellte im öffentlichen Dienst auf Grundlage des früheren Berechnungsschlüssels in Rente gehen. 

Das maximal Renteneintrittsalter im öffentlichen Dienst beträgt 65 Jahre - kann jedoch in Ausnahmefällen bis zum 68 Lebensjahr verlängert werden.