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Zeit zu handeln - das Gemeindepersonal ist kein Freiwild!

Die FGFC über Führungsversagen, Symbolpolitik und die wachsende Respektlücke im öffentlichen Dienst. 

Ein Land im Reformstillstand 

Kaum hat die politische Saison begonnen, überschlagen sich die Ankündigungen: Modernisierung hier, Digitalisierung dort, Effizienz überall. Doch hinter der glänzenden Fassade der Rentree steckt ein bedrückendes Bild – eines öffentlichen Dienstes, der auf Verschleiß läuft, und einer politischen Führung, die immer häufiger Vertrauen durch Kontrolle ersetzt. 

Während sich die großen Worte um Reformen drehen, wird in der Realität kleingeistig taktiert. 
Der neue Kollektivvertrag in den Südgemeinden – gefeiert als Fortschritt – zeigt das Problem exemplarisch: 4.500 Beschäftigte profitieren, mehr als 6.000 bleiben außen vor. 

Das Ergebnis ist kein Meilenstein, sondern ein weiterer Beweis dafür, dass im öffentlichen Dienst Gleichbehandlung zur Nebensache geworden ist. 

 

Das Dossier TICE: Wenn Personal zum Sündenbock wird 

Besonders das Dossier TICE, das derzeit für Schlagzeilen sorgt, zeigt, wie dünn die Fassade der politischen Verantwortung mittlerweile geworden ist. Anstatt Konflikte intern und lösungsorientiert zu klären, wird öffentlich gegen das eigene Personal geschossen – und das mit einer Härte, die an Respektlosigkeit grenzt. 

Wenn Direktion und politische Führung die eigenen Mitarbeitenden offen kritisieren, statt sie zu unterstützen, sendet das ein fatales Signal: Das Personal ist nicht Partner, sondern Problem. 

„Das Gemeindepersonal ist kein Freiwild
– wer so handelt, hat im öffentlichen Dienst nichts verloren.“
 

Gerade in einem Sektor, der Stabilität und Vertrauen braucht, sind solche Ausbrüche brandgefährlich. Sie untergraben Motivation, zerstören Teamgeist – und schaden am Ende dem Bürger, der auf einen funktionierenden Dienst angewiesen ist. 

 

Worte kosten nichts – Strukturen schon

Die FGFC erinnert daran: Seit Jahren wird im öffentlichen Dienst über Vereinheitlichung Arbeitsbedingungen, harmonisierte Laufbahnen und professionnalisiertes Personal-management  gesprochen – passiert ist kaum etwas. Stattdessen entstehen neue Sonderregelungen, komplizierte Übergangsmechanismen und endlose Ungleichheiten.

Die politische Rechnung ist einfach: Für strukturelle Reformen gibt es keine Schlagzeilen, keine Applaus, keine Wählerstimmen. Also bleibt man lieber bei kurzfristigen Symbolakten. 

 

Milliarden für Waffen – Centbeträge für Würde 

Während Milliarden in Verteidigung, Polizei und Digitalisierung fließen, kämpfen die Gemeinden darum, Stellen zu besetzen und ihre immer wieder erweiternde Aufagaben  zu erfüllen oder einfach das Ganze zu finanzieren.. Das ist kein Sparzwang – das ist Prioritätensetzung. Und sie zeigt, wie wenig Wert manche  Politik jenen beimisst, die täglich für die Gesellschaft arbeiten: dem Gemeindepersonal, dem Rückgrat des öffentlichen Dienstes. 

 

Zum Glück gibt es Gegenbeispiele 

Es gibt sie noch – die Gemeinden und Gemeindesyndikate, die verstanden haben, dass ihr Personal kein Kostenpunkt, sondern Kapital ist. Die den Dialog suchen, statt Schuldige zu suchen. Die Respekt und Anerkennung zeigen, statt Macht zu demonstrieren. 

Diese Gemeindeinstitutuonen verdienen Anerkennung. Die FGFC wird sie sichtbar machen – mit ihrer Charta der Zusammenarbeit und der Qualität des öffentlichen Dienstes (charte de coopération et de qualité du service public) Denn dort, wo Wertschätzung gelebt wird, funktioniert auch Verwaltung. 

 

Ein Aufruf an alle Verantwortungsträger 

 Luxemburg braucht keine neuen Versprechen, sondern eine Rückbesinnung auf Haltung. 
Auf Respekt, Fairness und die Erkenntnis, dass man ein Land nicht verwalten kann, wenn man sein Personal demontiert

„Respekt ist kein Luxus. 
Er ist die Grundlage jedes funktionierenden öffentlichen Dienstes.“  

 Die FGFC wird weiterhin Missstände benennen – laut, klar und konsequent. Und sie wird jenen den Rücken stärken, die trotz allem ihren Dienst am Bürger mit Würde leisten. 
 
Denn Luxemburgs Stärke liegt nicht in Hochglanzprojekten, sondern in jenen, die morgens aufstehen, um sie möglich zu machen.