opgepasst

FGFC Opgepasst - Dezember 2018


Schwieriges Feld :  „postes à responsabilités particulières“

Bei der Umsetzung der Reformen zeigt sich aktuell, dass sich viele Kommunen bei der Definition der „postes à responsabilités particu­lières“ recht schwertun. Dies ist verständlich, da die gesetzlichen Vorgaben oft nicht den reellen Begebenheiten vor Ort Rech­nung tragen. Hinzu kommt, dass so manche(r) Dienstchef(in) der Meinung ist, er (sie) würde die alleinige Verantwortung innerhalb der Kommune tragen, was bei uns verständlicherweise auf Wider­stand stößt.

Allgemein ist die im Gehälterregle­ment vorgesehene Regelung bei den Kommunen nicht praxis taug­lich und deshalb auch so schwer umsetzbar. Aktuell scheint es so zu sein, dass einige Kommunen das Ganze gar nicht umsetzen wollen, andere wiederum Ausnahmege­nehmigungen vom Innenministe­rium einfordern.

Da diese ganze Diskussion in die noch anstehende Umsetzung der Bewertungsprozedur bei den Kom­munen mit einfließt, kommen wir alsbald öffentlich auf den gesam­ten Sachverhalt zurück.

 

Einkommensverlust bei Kontrolleuren : so nicht !

Trotz Anmahnung bei den kon­kreten Verhandlungen innerhalb der Zentralkommission, kam es zu Kürzungen bei den Endgraden der Laufbahn der Busfahrer (Kontrol­leure). Hier wurde vom Innen­ministerium argumentiert, diese würden mit der Verantwortungs­ Prämie ausgeglichen. Diese Prämie gesteht der größte kommunale Arbeitgeber, die Stadt Luxemburg, unseren Leuten jedoch scheinbar nicht ohne Weiteres zu.

Hier ist die Unzufriedenheit vor Ort recht groß. Wir werden sofort nach Regierungsbildung sowohl bei der neuen Innenministerin als auch bei den Verantwortlichen der Haupt­stadt in dieser Sache vorsprechen.

Hinzu kommt die aktuelle minimale Besoldung beim Fahrpersonal bei der ach so modernen „Luxtram“, sowie die angekündigte Gratisnutzung des öffentlichen Transportes durch die neue Regierung. Hier stellen wir uns, für die nächsten Jahre, auf so manche gewerkschaftliche Herausforderung ein.

 

Compte épargne temps

Als FGFC zeigen wir uns sehr zufrieden mit der verpflichtenden Einführung der Zeitsparkonten (compte épargne temps) im kom­munalen Sektor. Wir werten dies als Meilenstein in der Sozialpolitik.

Angesichts der Tatsache, dass es sich – anders als beim Staat – für die Kommunen bis jetzt lediglich um ein großherzogliches Regle­ment handelt, bleiben jedoch einige Fragen offen. Dies führt aktuell noch zu einer gewissen Unsicher heit unter den Kollegin­nen und Kollegen.

Wir hoffen, dass wir diese Fragen zeitnah mit der zukünftigen Innenministerin klären können. Bleibt außerdem zu wünschen, dass die Kolleginnen und Kol­legen im Privatsektor bald von ähnlichen Bestimmungen profitieren  können.

 

Neue Einstellungs-Prozedur – so nicht !

Weiteres aktuelles Thema ist die Einstellungsprozedur beim Staat, die auch bei uns Kommunen umgesetzt werden soll. Allge­meiner Konsens ist hier, dass die aktuellen Einstellungspraktiken für den Zugang zum öffentlichen Dienst  unbedingt reformiert werden  müssen. Auch sollten sich die erforderlichen Kompetenzen nicht mehr alleinig am schulischen Abschlussdiplom orientieren.

So werden aktuell beim Staat bereits die Einstellungsexamen zweiteilig organisiert.

  1. Allgemeiner Test :
    hier werden abstrakte, organisatorische, rech­nerische sowie verbale Fähigkei­ten mit einem computerbasier­ten Programm abgefragt.
  2. Spezifischer Test, von der einzustellenden Verwaltung organisiert.

Aktuell verfolgen wir die Ent­wicklungen bei den Kolleginnen und Kollegen beim Staat. Hier scheint das Feedback jedoch eher negativ zu sein.

Zudem sieht es so aus, als ob der 2. Test vom Innenministerium orga­nisiert und ausgewertet werden soll. Unserer Forderung, dass es nicht die einzelne Kommune sein darf, die willkürlich entscheidet wie und unter welcher Form sie „ihr“ Personal einstellt, kam man ergo bereits im Vorfeld nach.

Nun bräuchten wir eine kohärente und von Seiten des Innenministe­riums koordinierte Herangehens­weise. Unter Zusammenarbeit aller Beteiligten des  kommunalen Sek­tors, sollten wir nun eine sinnvolle, praxisbezogene Einstellungspro­zedur für die diversen Laufbahnen auf die Reihe kriegen.